Beschreibung die Kirche

Der ursprüngliche Grundriss der dem heiligen Kreuz geweihten Kirche ist ein griechisches (gleicharmiges) Kreuz. Die Vierung ist 6 x 6 m groß, die Kreuzarme bestehen aus einem 6 x 6 m großen Joch und der Apsis, die von den fünf Seiten eines Achtecks gebildet wird. Der im 16.Jh. verlängerte Westarm ist 15 m lang und schließt gerade. Vier Pfeiler tragen die Vierung, die mit frühgotischen Spitzbogen zu den Kreuzarmen führt. Im Laufe der Renovierung in den -60er Jahren des 20. Jh. wurden diese Pfeiler und der Turm Stein für Stein abgetragen, in ihrem Innern ein Stahlbetonkern aufgezogen und dann mit den alten Steine wieder aufgebaut. Diese vier Pfeiler tragen neben den Gewölben auch den achteckigen Vierungsturm von 39 m Höhe.

Die Vierung und die drei Kreuzarme sind mit einem sechsteiligen gotischen Kreuzrippen-gewölbe gedeckt, dessen Rippen sich auf schmucklose Konsolen stützen, der Westarm mit einem spätgotischen Netzgewölbe erhielt im 16. Jh. seine heutige Gestalt.

Der Nord- und Südarm haben je ein einfaches gotische Portal, der Westarm ein spätgotisches Portal und ein Maβwerkfenster. Im Innern führt ein Renaissanceportal aus dem Nordarm in das nördliche Seitenschiff. Hier ist auch ein Ausguss erhalten, in den in der katholischen Zeit der nach der Messe im Kelch übrig gebliebene, geweihte Abendmahlswein gegossen wurde und so im heiligen Gemäuer erhalten blieb.

Es sind elf einfache spitzbogige Lanzettfenster erhalten, im oberen Bereich der Wände sind Vierpässe. Bei der Erweiterung von 1515 wurde ein Teil der alten Fenster durch neue, spät-gotischen Maßwerkfenster, zerstört. Typisch für die frühe Zisterziensergotik sind die 2 Lanzett-fenster im Chor und einem darüber liegenden Vierpass.

Auch das Dachgesimse ist typisch für die frühe Zisterziensergotik: Blattknospen und Hohlkehle. Wir finden diese Stilelemente auch in Bartholomae und Kerz.

Bei der oben erwähnten Restaurierung wurden noch einige Arbeiten durchgeführt: Abbau der Orgelempore, Aufbau des alten, restaurierten Altars, Entfernung späterer Anbauten, Freilegung von frühgotscher Bauplastik, Öffnung der Radfenster, Öffnung des Westportals (das zugemauert war), Wiederherstellung der Wendeltreppe zum Turm, Absenkung des Fußbodens und neuer Fußboden aus Fliesen, die nach originalen Fundstücken nachgemacht wurden.

Bei dieser Arbeit gab es Kontoversen über das Aussehen im Innern. Das federführende Denkmalamt bestand darauf, keinen Putz in der Vierung zu verwenden, denn es gäbe keine autentischen Belege dafür, obwohl der Rest der Kirche verputzt ist (und war). Das wird auch noch dadurch erhärtet, dass die Kirche ausgemalt war, denn es gibt Reste alter Fresken. Aber damals galt kein Argument gegen die geforderte „Steinsichtigkeit“ Dadurch ist eine etwas eigenartige, gewöhnungsbedürftige Raumwirkung entstanden.

Der Ostarm (das Chor) wird von zwei Paar Kapellen flankiert, die am Chor anliegenden öffnen sich zu diesem durch je eine Tür. Im Chor finden wir an der Nordseite ein gotisches Sakramentshäuschen, das leider stark stark beschädigt ist. An der Südwand ist eine einfache Nische erhalten. In der NW Ecke der südlichen Kapelle ist die auf den Turm führende Wendel-treppe, mit Eingang vom südlichen Kreuzarm, angeordnet.

An der südlichen Tür liegt ein „Eichstein“ von 50 Pfd. ( 28,0645 kg), der nach alter Überlieferung bis ins 19. Jh. als „Prangerstein“, an dem Ehebrecherinnen und Diebe am Sonntag zum Gespött der Gottesdienstbesucher angekettet wurden, gedient hat. Der letzte Fall fand 1855 statt .

Die Kirche besitzt 5 Glocken, eine von 1562, eine von 1768 und drei von 1923, die in Apolda als Ersatz für die im 1. Weltkrieg requirierten Glocken gegossen wurden.